FERIA DE LAS ALASITAS

Der Traum aller Kirtag Freunde

Ein weiterer Brauch Boliviens hängt zusammen mit einer Feria der etwas anderen Art. Der Feria Alasitas. Ich hatte von dieser Feria schon einmal gehört und mich die längste Zeit gewundert, wo ich so detailierte Informationen über Bolivien aufgeschnappt hatte, bis mir dann wieder einfiel, dass ich darüber in einer Zeitschrift gelesen hatte, welche mir Anna-Maria zum Zeitvertreib beim Warten auf mein Vorstellungsgespräch gegeben hatte. Das Besondere an der Feria ist, dass ganz viele Miniaturojekte verkauft werden, beispielsweise Miniaturhäuser, Autos, Geldscheine, Ziegelsteine und vieles mehr. Hinter dem Kauf der Miniobjekte stehen Wünsche, welche sich hoffentlich in der nächsten Zeit dann erfüllen sollen. Es ist ein Fest der Hoffnungen und guten Vorsätze.

Die Feria war wirklich riesig. Endlos lang reihten sich die Stände mit Ramsch in Kirtag-ähnlicher Manier aneinander. Es wurde tättowiert, gepierct, massiert, die Zukunft vorhergesagt, und wirklich alles mögliche und unmögliche verkauft. Von Gewand über Geschirr zu den obstrusesten Gerätschaften wie Massageapparaten oder Hightechuhren. Es gab sogar einen Stand, an dem man Virtual Reality Brillen ausprobieren konnte! Etwas, was anscheinend ein Faible der Bolivianer ist, sind Gartenzwerge, beziehungsweise Gartenhunde, -löwen und ähnliches. Es gab unzählige Stände mit kleinen und großen Plastikfiguren, von welchen ein Großteil der vorbeihastenden Menschen mindestens eine
auf dem Arm balancierten. Zwischen den Ständen mit Ramsch tümmelten sich exotischste Essensangebote und immer wieder die Stände mit den Miniaturgegenständen: Miniaturhäusern, Autos, Geldscheinen, Ziegeln, Gartenstühlen, Einkaufswägen und vielem vielem mehr.

Die meiste Zeit schlenderten wir nur durch die Reihen und ließen uns vom Strom der Menschen mitreißen. Ab und an hielten wir, damit die Kinder von Rosmery, Noelia und Emanuel, etwas ausprobieren konnten. Die Beiden waren wirklich unvorstellbar brav und jammerten kein einziges Mal, obwohl wir alle gegen Ende ziemlich erschöpft waren. Mitten in der Feria wurde die Reihe von Marktständen unterbrochen von einigen Wuzzl-Tischen. Wir lieferten uns ein erbittertes Wuzzl-Turnier, welches Marie und ich (meiner Meinung nach) haushoch gewannen.

Nachdem wir uns einmal durch die Feria gekämpft hatten, drehten wir um und machten uns auf den Rückweg durch die Menschenmassen (die Feria bestand hauptsächlich aus zwei parallelen endlos langen Gängen, welche gesäumt waren von Ständen). Danach beschlossen Anna, Marie und ich das Riesenrad auszuprobieren, weil wir unglaublich gespannt waren, wie das Ganze von oben aussehen würde. Wir warteten ziemlich lange, doch der Blick über die Feria, welchen wir von der Spitze des Riesenrads aus hatten war das Warten definitiv wert. Ein bisschen Angst hatten wir zugegebenermaßen schon, da das Riesenrad natürlich typisch bolivianisch rostig war und ziemlich wackelte. Die kleine Noelia, welche mit Marie fuhr hatte null Angst und lachte die ganze Fahrt über, während Anna und ich uns zeitweise beinahe in die Hose machten. Dann waren wir ganz oben. Wie immer zog uns die schillernd bunte Schönheit des bolivianischen Chaos in den Bann. Nadem wir die Fahrt wider Erwarten gut überstanden hatten machten wir uns auf den Heimweg.

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